Description
Das textile Thema im Andenraum Südamerikas ist, aufgrund der Temperaturen nicht anders zu erwarten, die Wolle und das Weben. Bevor die Spanier mit ihrer rüden Kolonialisierung begannen, hatte man in Südamerika nur Alpaka- und Lamawolle. Die Spanier brachten dann die Schafe und ihre Wolle ins Land, die sich aufgrund des Preises auch schnell durchsetzten.
Frazadas gibt es in einer enormen Farb- und Mustervielfalt. Sie haben immer ein graphisches Muster mit Elementen wie Streifen, Karos oder Rhomben. Frazadas bestehen immer aus zwei ca 80 cm breiten, zusammengenähten Webstreifen. Die Breite ergibt sich aus der Breite der Webstühle. Manchmal sind sie fast quadratisch, oft rechteckig. Der Rand kann nochmals extra umhäkelt sein, muss aber nicht. Es sind auf jeden Fall sehr individuelle Stücke, die mehr an die Familientraditionen angelehnt sind, als an Dorfgemeinschaften oder Regionen. Man findet also nicht eine Art von Frazada nur in einer bestimmten Gegend, so wie es bei Trachten üblich ist.
Heute stellen die Aymara ihre eigenen Frazadas nur noch selten selber her. Alpaka und Schafwolle sind zu teuer geworden, fertige Massenware erfüllt ihre Zwecke leider auch.
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