Im Gegensatz zu den Arbeiten mit Textilien war die Verarbeitung von Leder, die Kürschnerei, reine Männersache. Oft wurden diese Arbeiten auch ganz ausser Haus gegeben und von professionellen Kürschnern erledigt. Aufwändige Kürschnerarbeiten mit vielen Stickereien, Nieten und Applikationen gehören zum klassischen Repertoire der ungarischen Tracht. Die bestickten Lammfelljacken und Westen werden „Ködmön“ genannt. Die Plattstich-Stickereien aus Wolle stehen gleichwertig neben den Lederapplikationen als Gestaltungselemente. Beide zeigen mit ihren Mustern oft orientalische Einflüsse. Schließlich war Rumänien lange Zeit von den Türken besetzt, was natürlich nicht ohne Einfluss, auch auf die Motivik und Ausarbeitung der Volkskunst geblieben ist.
Fotos, von oben nach unten:
1. Männertracht aus Gyimes-Bükkhavas, Rumänien. Foto: Albert Kresz
2. Männerguppe mit Schurz und Weste. Foto: Erdödi Mihály, Körösfö und Kalotaszeg 1940. Aus dem Archiv des ethnologischen Museum in Budapest. Neprajzi Museum Budapest.
3. Foto auf der Überblickseite aus dem ethnologischen Museum in Krakau.