Die Bai aus Yunnan, Südchina

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Die Bai sind eine 1,8 Millionen große ethnische Minderheit, die in erster Linie in der südchinesischen Provinz Yunnan im Raum der Stadt Dali zuhause sind. Yunnan ist die chinesische Provinz mit der meisten kulturellen Vielfalt. Hier leben über 25 verschiedene Ethnien. Allerdings auf einem sehr großen Raum, der vom Himalaya in Shangri-La bis in die tropischen Gebiete von Xichunbanna an der laotischen Grenze reicht.

Bai bedeutet Weiß und ist als Reverenz an ihre weißgrundigen Trachten zu sehen. Die Bai selbst nennen sich Baizi oder Baini, was soviel wie „weiße Menschen“ bedeutet. Im täglichen Strassenbild ist diese weiße Tracht weniger zu finden als die royalblauen Alltagsoutfits. Weiß ist eher für besondere Anlässe gedacht. Die Bai gehören zur Sino-Tibetanischen Sprachgruppe. Wie auch andere Minderheiten der Gegen bauen sie Reis an. Sie sind Buddhisten, mit Schattierungen des Animismus, Shamanismus und Daoismus.

Da sie schon lange in dieser Gegend mit den Han Chinesen zusammenleben (ca seid dem 14 Jh.), ist ihre Kultur sehr von diesen beeinflusst. Ihre Trachten muten dementprechend sehr alt-chinesisch an. Die Bai sind in China bekannt für ihre Batikarbeiten, die sie gerne im großen Stil an die Touristen verkaufen. Es sind abgebundene Tie Dye Arbeiten, die man auf Tischdecken, Schals und Decken findet. Dali und der Erhai See sind beliebte touristische Ziele für die Chinesen. Ein Besuch bei den Bai schließt immer die bekannte Teezeremonie ein und ein Abendessen mit dem bekanntesten Gericht der Bai, ein scharf angemachter Karpfen.

Diese fein mit weißen Kreuzstichen bestickten Tücher, sind eigentlich als Kopfschmuck gedacht. Solche weißen Stickereien auf royalblauen Stoff gibt es auch als Gürtel, der als Dekoration um die Hüften geschlungen wird.

Bilder linke Seite, von oben nach unten:

1. Die klein bestickten Tücher werden als Haartuch verwendet. Hier auf dem Montagsmarkt in Shaping am Erhai See.

2. Im Dorf Xizhou am Erhai See.

3. Zwei alte Bai Damen in typischer Haltung.

4. Auch als Werbebotschaft sehr beliebt- die Trachten der Bai.

5. Auf dem Montagsmarkt in Shaping am Erhai See.

6. Die Bai haben nicht nur weiße Trachten, sondern auch weiße Häuser. Hier in Xizhou.

7. Kleiner Tratsch am Montagsmarkt in Shaping.

8. So sieht es nach dem Essen des Bai-Karpfens aus. Lecker war´s.

9. Mutter und Tochter auf dem Montagsmarkt in Shaping. Die Mutter links trägt traditionelle blaue Baumwolltracht. Die Tochter ist auf die weiße Polyestervariante umgestiegen.

10. Strassenszene  in Xizhou am Erhai See.

Bilder rechte Seite, von oben nach unten:

1. Der Besitzer des örtlichen Musikgeschäftes in Shaping ist ein toller Mann.

2. Der chinesische Einfluss ist bei den traditionellen Trachten der Bai unübersehbar.

3. Auch die beiden alte Damen tragen das traditionelle Blau. Wichtig sind die handbestickten Schärpen.

4. Montagsmarkt in Shaping.

5. Der Marktplatz in Shaxi. Hier versucht man endlich mal einen nicht auf Massentourismus ausgerichteten Fremdenverkehr.

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